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254 - Rhein-Zeitung Mittwoch, 2.11.2005 Jahreszeitenverlauf interessiert Künstler Ausstellung im Puderbacher Kulturbahnhof bündelt Werke zu einem Thema Welche Jahreszeit mögen Sie am liebsten? Den grünen Frühling, den warmen Sommer, den goldenen Herbst oder den verschneiten Winter? "Zu diesem Thema hat wohl jeder etwas zu sagen - auch jeder Künstler", glaubt das Künstlerpaar Georg Grimm-Eifert und Marlies Eifert. Kein Wunder, dass acht Künstler aus der Region dem Thema am Wochenende zusammen mit dem Puderbacher Arbeitskreis Jugend, Kultur und Soziales eine ganze Ausstellung widmeten: Unter der Überschrift "Vierjahreszeiten" wurde im Jugend- und Kulturzentrum "Alter Bahnhof" musiziert, gelesen und präsentiert. PUDERBACH. Abstrakte Gebilde, moderne Grafiken oder klassische Stillleben und Landschaften im Verlauf des Jahres - die Exponate in der Galerie des Kulturbahnhofs decken einen ganzen Jahreszeitenzyklus auf Leinwand und Papier, mit Kreide, Ölfarbe und Acryl ab. Christel Bergins-Brokamp, Lea Clausen, Marlies Eifert, Georg Grimm-Eifert, Ute Henne, Marlies Huhn und Ursula Runkel sind sich untereinander schon längst nicht mehr fremd: Sie kennen sich seit den 80er-Jahren und bestückten im vergangenen Jahr eine gemeinsame Ausstellung in der Neuwieder Lebensmittelfachschule. "Der Puderbacher Kulturbahnhof als Ausstellungsort erschien uns passend", erklärt Georg Grimm-Eifert. "Die Gleise eines Bahnhofs haben immer etwas Verbindendes - auch über Zeiten und Entfernungen hinweg." "Die vier Jahreszeiten sind Etappen, die sich auch auf einen Lebenslauf übertragen lassen" meint auch Marlies Eifert. Bei der Vernissage der "Vierjahreszeiten" am Samstag rundete sie zusammen mit Georg Grimm-Eifert die Ausstellung mit eigenen Texten zum Thema ab: In ihren Büchern "Tunnelfahrten" und "Ausgelotet - Fiktive Briefe" sind viele Geschichten, Briefe und Gedichte versammelt. Ob da ein Postraub mit realem Hintergrund im Mittelpunkt steht oder einfach nur ein Baum, der seine Äste ins Wasser hängt - das Autorengespann überträgt die Jahreszeiten auf Abschnitte des Lebens. Die Vernissage bot zudem Musikalisches: Lea Clausen hatte ihr Akkordeon und Tochter Katja Clausen als Sängerin mitgebracht. Zusammen spielten sie "Dona Dona" in der jiddischen Originalfassung von Sholom Secunda Die Vier Jahreszeiten - ein Thema, zu dem nicht nur die anwesenden Künstler, sondern auch die anwesenden Kunstrichtungen etwas zu sagen hatten. Angela Göbler |