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Georg Grimm-Eifert

Das Gespenst von Canterville und die Weltraumkapsel

Ende Oktober gibt es jährlich einen Umzug von Festwagen durch Bremen. Am Roland vorbei und am Rathaus. So auch 2077. Weil der neue amerikanische Präsident sich mit dem alten russischen – in Rüßland ist eben alles ziemlich alt- daraufhin geeinigt hat, die Weltraumkapsel unbemannt zu lassen, gab es eine solche zu sehen. Natürlich nicht im Original. Die hätten reiche Amerikaner sich schon unter den Nagel gerissen. Man wusste bereits von den vielen reichen Leuten, aber die Armut war ebenfalls erheblich gewachsen. Deshalb die kluge Entscheidung: Statt Erforschung fremder Planeten, hiesige Miseren bekämpfen.
Ein Nachbau der lange im Weltall benutzten Kapsel rollte nun langsam über den Rathaus Platz. Lauter Jubel rundherum. Schwer zu entscheiden, ob er den zünftigen technischen Finessen galt oder den klugen Entscheidungen der Politiker.

Wie bereits früher üblich, führte auch jetzt der Zug ein Gespenst von Canterville mit sich- mit einem Schloss auf Rädern und allem Drum und Dran. Nun flimmerte sich dieses Gespenst hindurch zur Öffnung der Raumkapsel. Langsam näherte es sich. Und - cool küsste das Gespenst das Weltraumrelikt – ganz trocken auf die Kapsel.

Unbeschreiblicher Jubel rund herum. Was soll man dazu noch sagen?