Rezension zu Thomas Ligotti: ' Das Alptraum- Netzwerk '
E. A. Poes Phantastische Bibliothek Bd.2,
Blitz-Verlag
Im Nachwort (Th. Wagner) heißt es, dass bei
Ligotti der
Leser in die Atmosphäre traumhafter Unwirklichkeit
entführt
wird. Die negativen Helden bewegen sich in einem Kosmos, der sinnlos
und
bösartig erscheint.
Der 1953 in Detroit geborene Autor wird von vielen als erstaunlich
unamerikanischer Erzähler eingestuft. Er hat u. a
europäische
Surrealisten studiert. Seine Tätigkeit bei einem Detroiter Verlag
(Nachschlagewerke...) erlaubt ihm., nur hin und wider ein Buch
herauszugeben.
Er schreibt für eine spezielle Lesergruppe.
Das 'Alptraum -Netzwerk' enthält drei Erzählungen. Nach der
Art Orwells wird ein schizophren- apokalyptisches Szenario
eines Mammut - Konzerns entfaltet. Unter der Hand wird eine sozial
kritische
Analyse von gegenwärtigen Phänomenen in der Wirtschaft
dem Leser vorgestellt. Satirische Einsprengsel beleben die
Beschreibungen. U. a. präsentiert der Autor das Wortungetüm:
'positionsvorteilsfokussiert' .Ligotti meint, dass die großen
Banditen
der Weltgeschichte keinen Sinn für Humor gehabt hätten.
Die erste Erzählung hat die Überschrift 'Lohn des Lebens'.
Ihr Thema ist Desillusionierung. Auch in den beiden anderen
Erzählungen
geht es um dieses Thema.
Die Übersetzerin und der Verfasser der Nachworts haben mehrere
Interviews mit dem Autor geführt. So darf man abschließend
sagen:
'És ist recht verdienstvoll vom Blitz.-Verlag, dieses Buch
vorzustellen.'
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