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25. April 2002                                                                       Honnefer Volkszeitung

Digitale Bildkunst im Café Jansen

Realistisch und surreal

Künstlerin aus dem Westerwald stellt Werke im Café Jansen aus

(str.) Denkt man an Bildkunst, so hat man bei-
spielsweise die Ölgemälde des 17. Und 18. Jahrhunderts oder die Werke des Surrealismus vor Augen Marlies Eifert jedoch beschäftigt sich mit einer ganz anderen Form der Bildkunst: mit der digitalen Bildverarbeitung. Einige Werke der aus Rüscheid im Westerwald kommenden Künstlerin sind in diesen Tagen im Café Jansen an der Hauptstraße ausgestellt.
  Marlies Eifert wurde im Jahre 1939 in Mainz geboren, studierte nach dem Krieg Germanistik und Geschichte und war bis zu ihrer Pensionierung als Gymnasiallehrerin in Neuwied tätig. 
Ihre Kunstleidenschaft teilt sie mit ihrem Mann Georg Grimm-Eifert, Kunsthistoriker und Maler, der sie in der Ausübung ihres künstlerischen Hobbys liebevoll unterstützt.
 Was verbirgt sich nun aber hinter dem Begriff der digitalen Bildverarbeitung?
Nach anfänglichen Bedenken übernahm der Graf die Behandlung.

„Das Material zur Herstellung eines Bildes besteht bei dieser Arbeitsweise nicht aus Pinsel., Zeichenstift, Papier oder Farbe“, erklärt Marlies Eifert. „Es handelt sich vielmehr  um Fotos, Zeitungsausschnitte oder Kunstdrucke. Diese werden eingescannt und dann mit Hilfe von entsprechenden Computerprogrammen ausgeschnitten, vergrößert, verkleinert, invertiert, farbliche verändert, neu zusammengesetzt und auch kritisch betrachtet.“
 Wenn Marlies Eifert ihre Motive- sie bevorzugt pflanzliche oder tierische Motive, aber auch historische Porträtaufnahmen- am Bildschirm nach ihren Vorstellungen bearbeitet hat, werden sie ausgedruckt. „Die Aufgabe des Künstlers ist es zu sehen , immer wieder und in erster Linie zu sehen“, so die 62 – Jährige. „Diese neue Methode der digitalen Bildverarbeitung kann das Älteste ans Licht bringen. Keine andere Methode ist so geeignet zum Remake-Wege des Umgangs mit der Tradition, wie sie die Postmoderne geht.“
-Die Bilder von Marlies Eifert sind modern, aber nicht versponnen. Darauf legt die Künstlerin großen Wert:" Mit Digitalgrafik verbindet man eigentlich etwas Poppiges, ich jedoch lege eher Wert auf den malerischen Askpekt es kommt mir auf die Farbverläufe an.“ Und diese Einstellung macht sich in ihren Bildern bemerkbar. Sie sind deutlich und doch verfremdet, realistisch und doch surreal.
Seit ihrem ersten Versuch, in der digitalen Bildverarbeitung Fuß zu fassen, sind fast sieben Jahre vergangen. In dieser zeit haben ihre Grafiken in verschiedenen Ausstellungen viele Bewunderer gefunden. 1999 hingen die Bilder von Marlies Eifert im Finanzamt Mayen, im VHS Gebäude und im Rathaus von Neuwied. Im Jahr 2000 beteiligte sie sich an einer großen Kunstausstellung mit dem Thema ‚Frauen‘ in Braunschweig, und kürzlich waren ihre Werke ‚Im Atelier‘ in Mörz bei Münstermaifeld ausgestellt.
In den nächsten Wochen kommen nun die Bad Honnefer Bürger in den Genuss der digitalen Grafiken. Auf die Idee, ihre Bilder in der Badestadt zur Schau zu stellen, kam die pensionierte Lehrerin durch die Unkeler Künstlergruppe , deren Mitglied sie ist.