Autoren haben Geschichten
zum Schlüssel geschrieben
Neuer Verein im Puderbacher Land will auch Schreibkurse
anbieten
DERNBACH. Die Aussschreibung im Internet brachte ein großes Echo:
Eine
Vielzahl von Autoren - darunter auch zahlreiche aus der heimischen Region
-
folgte dem Aufruf, sich in literarischer Form Gedanken zum Thema "Schlüssel"
zu
machen und sandte ihre Geschichten oder Gedichte ein. Die druckfrische
Anthologie ist jetzt im norddeutschen Geest-Verlag erschienen, herausgegeben
wurde sie von Marlies Eifert und Georg Grimm-Eifert.
Auch der Verleger selbst war eigens zu dieser Buchpremiere im Dernbacher
Country-Hotel angereist, wo einige der im Buch veröffentlichten Autoren
lasen.
Alfred Büngen stellte sich als engagierten Verleger vor, der sich
für Literatur
einsetze - und zwar für jede Art von Literatur, wie er betonte. Professionelles
Schreiben stünde hier Seite an Seite mit den Texten von Laien und
Neulingen -
beides habe in der literarischen Welt seinen Stellenwert. Lesbar müsse
es sein
und in ein bestimmtes gesellschaftsrelevantes Weltbild passen, meinte er.
Und
nun, da das Buch fertig sei, sei er begeistert von der Unterschiedlichkeit
der
Schreibweisen.
Der "Schlüssel" ist eines der ältesten Themen der Welt. Die Vielzahl
der Texte -
67 Autoren sind darin enthalten, einige mit mehreren Beiträgen - ermöglicht
denn
auch einen unterschiedlichen Zugang zu dem Thema. Ob es sich um den realen
Schlüssel handelt, mit dem etwas aufgeschlossen werden kann, oder
um
Schlüsselerlebnisse, die prägend für das Leben waren - alles
hat in der Anthologie
seinen Platz. Die Neuwieder Autorin Liane Mandt beispielsweise las eine
Geschichte über Bücher, die für sie als Kind der Schlüssel
zu einem anderen
Leben waren und heute noch sind.
Musikalisch umrahmt wurde die Lesung von Uta Violetta Bartsch, die mit
ihrer
Gitarre leidenschaftliche rumänische, russische und deutsche Lieder
vortrug und
eine lockere Stimmung vorgab.
Christel Kretzer, die ihre Geschichte "Blumen im Garten des Bewußtseins"
vortrug,informierte gleichzeitig über die Neugründung eines überregionalen
Vereins, der sich "Verein zur Förderung engagierter Literatur" nennt
und dessen
Vorsitzende sie ist. Die Aufgabe dieses Vereins sei es, unbekannte Autoren
und
Autorinnen zu fördern und zu unterstützen. Hierzu sollen auch
Schreibkurse
angeboten werden.
Ob es sich um Nachdenkliches, Erinnerungen an die Kinderzeit, um Märchen
oder
heiteres Zurückblicken handelt, alles ist in diesem Buch vertreten
und informiert
über die unterschiedlichen Möglichkeiten und Zugänge, die
das Thema
"Schlüssel" in sich birgt. Auch Mundartliches ist darin zu finden,
etwa wie sich
Frau Kling aus der "Lindenstraße" im "Näiwidder Platt" anhört,
wenn sie sich
lautstark über die Schlamperei einer Mieterin auslässt. Ihr Vergehen?
Sie hat
ihren Schlüssel "vozoddelt". (gks)
Hg. Christel Eifert und Georg Grimm-Eifert "Rund um den Schlüssel",
Lyrik.
Prosa. Essay. Grafik, Geest Verlag 2002, 12.80 Euro.
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