Buchrezension
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von  Georg Grimm-Eifert

Timo Bader
Cellar3 - Die Heimkehr
Cellar 3

Go Paperback
212 Seiten
ISBN 393595316X




Gleich in den ersten Zeilen weht es den lesenden Rezensenten freundlich an. „Mühsam aufrappeln“ und gleich danach „verharren“. Dieses Ineinanderfügen von Alltagssprache und bekanntem Schriftdeutsch ist ihm, dem lesenden Rezensenten, sehr sympathisch. Eine „Gangschaltung knurrte wie ein übel gelaunter Hund“- wieder eine Beobachtung, die einen Luft holen lässt im Fortissimo der Handlungsabläufe.

Daniel, der Held des Romans, macht gelegentlich etwas Unkluges und geht direkt auf jemanden los, der nicht sein Freund sein kann. Die Handlungsfäden machen kaum dergleichen Ungeschicktes. Sie verlaufen kurvig und verschlungen.

Die Handlung bewegt sich nicht nur im Rahmen von Fantasy sondern auch in der Atmosphäre eines Kölner Villenvororts. Eine Geige hängt an der kahlen weißen Wand; einige ‚überdimensionale Muscheln‘ und noch mehr ‚sentimentaler Kitsch‘. Der Held geht in diesem Augenblick nicht unklug drauf los sondern kommentiert: „Schön ist es hier.“ Gleich darauf kommen die Handlanger des sogenannten ‚Löwenmeisters‘ ins Spiel und die Handlung nimmt ihren Lauf.

Stehen die Löwenmeister im Zusammenhang mit Kräften, die die Welt gefährden? Welche Rolle spielt der Protagonist Daniel in diesem Kampf?

Im Epilog zieht der Autor das Resumé:

Nach vielen Episoden stellt sich folgendes Bild dar.
Es gab die bizarren Glasmenschen und die Spiegelläufer. Diese waren Erfinder perfekter Maschinen. Nach ihren Berechnungen konnte aber eine Welt des Guten nicht existieren. So entstand das Virus als Moment der Irritation.

Heutzutage- nach dem großen Krieg gegen die Kräfte des Bösen besteht im Menschen sowohl das Streben nach Perfektion als auch der Hang zum Chaotischen. Es geht darum, das Gleichgewicht zu halten. Es ist eine gefährliche Sache mit dem Gleichgewicht, denn die kleinste Veränderung kann verheerende Wirkungen zur Folgen haben.

Am Ende erinnert sich der Leser an die zu Anfang eindringlich beschriebenen Türspalten und er meint, durch die geschickt geknüpften Handlunsfäden der Fantasy- Geschichte lugt hier und dort etwas hervor, was über den Unterhaltungswert dieser Sparte von Literatur hinaus reicht.
Alltag und Alpträume – unheimlich Fantastisches und differenzierte Beobachtungen der Wirklichkeit laufen durcheinander. Ein merkwürdiges Verfließen.



Copyright (C) 2004 by Georg Grimm-Eifert

Mit freundlicher Unterstützung von Detlef Hedderich und der Pressestelle des Go Verlags.
Chefredaktion: Detlef Hedderich, Günther Lietz, Wolfgang Wieser, Markus Winkelhoff, Naima Bahssou