Die Story war ganz nach meinem
Geschmack. Sehr phantastisch, sehr spannend. Streckenweise hat mich die
Geschichte stark an ein typisches Märchen erinnert. Zum Schluss
stand auch "Ende des Märchens". Aus Neugier habe ich auch mal in
die anderen Texte reingelesen. In einem davon war von
"Phantasie-Texten" die Rede. Dieser Ausdruck wurde also damals schon
verwendet. Trotzdem steht am Ende von "Der Goldene Topf" => "Ende
des MÄRCHENS". Das hat mich etwas verwundert.
Die Geschichte an sich hat mich etwas nachdenklich gemacht. Die beiden gegensätzlichen Frauen: die Wirklichkeit und die Phantasie. Mir ist aufgefallen, dass solche Geschichten eigentlich immer zwei Seiten haben. Man kann sie als Fantasie-Geschichten lesen und hoffen, dass der Student sich für die grüne Schlange entscheidet. Oder man denkt, der Student wäre wirklich langsam am Durchdrehen und hofft, dass er nochmal die Kurve kriegt und die Tochter des Rektors heiratet. Während der Student sich immer tiefer in die Fantasie-Welt verstrickt, hatte ich teilweise schon fast Mitleid mit ihm, weil ihn alle für einen Wahnsinnigen halten. Trotzdem habe ich mich ab und zu gefragt: Was, wenn er es wirklich ist? Also verrückt, meine ich! Wäre es dann besser, ihn aufzuwecken - oder soll er sein (falsches?) Glück lieber in der Fantasie-Welt finden? Keine einfache Frage ... Die phantastichen Elemente sind sehr gut in die reale Umgebung eingeführt worden. Die Geschichte vom Salamander, der Hexe und den Schlangen (Töchtern) hat mir gut gefallen. Auch das der Student in diese Glasflasche eingesperrt wird, war eine große Überraschung. Mit einem dermaßen spektakulären Showdown wie dem Kampf gegen die Hexe hätte ich - ehrlich gesagt - gar nicht mehr gerechnet. Und humorvoll war die Geschichte auch. Es gab einige Stellen, bei denen ich schmunzeln musste. Das einzige, was mich gestört hat, war der sonderbare Druck: kleine Schrift und kaum Absätze. Aber das hat man damals vermutlich gemacht, um Papier zu sparen. Zumindest vermute ich das mal so ... |