Heiner, der den Senf vergißt


Es war einmal ein Junge . Der war nun so alt, daß er etwas lernen sollte. Aber was? Immer wieder hatte der Junge etwas vergessen. Jemand hatte die Idee, er könnte eigentlich Dachdecker werden. "Heiner", sagte die Großmutter zu ihm: "Du bist schwindelfrei. Du kannst Dachdecker werden."Aber Heiner vergaß immer wieder, alle Dachpfannen festzumachen. Kam ein Wind, so fiel eine oder es fielen zwei hinunter. Nein, sagte der Dachdeckermeister:"Du kannst kein Dachdecker werden." "Heiner", meinte die Großmutter,"Du kannst Koch werden. Wenn etwas anbrennt, dann stinkt es. Und das merkst du!"
So ging zuerst alles ganz gut beim Küchenmeister. Aber dann sollte er einen Braten vor dem Anbraten mit Senf einreiben. Und Heiner konnte sich Senf nicht merken. Was war das noch? Etwas Braunes. Aha. Und nun griff er in den Honigtopf  und rieb damit den Braten ein. Als der Meister kam, sagte er :"Laß mich mal schmecken." -"Äh bä. Was hast du da gemacht? Du kannst dir einen anderen Meister suchen". Heiner sagte:" Ach bitte, ich will es noch einmal versuchen."
So, als er das nächste Mal den Braten in den Topf tat, tippte sich Heiner an den Kopf: 'Ich soll den Braten einreiben. Womit denn ? Mit etwas Braunem.' Nun langte er mit dem Löffel in den Topf mit Pflaumenmus. Als der Koch probierte, rief er :"Igitt, das schmeckt aber komisch." Heiner fing an zu weinen."Na ja, sagte der Koch und Küchenmeister. Ein letztes Mal noch. Morgen."
Heiner weinte abends im Bett. Zu dumm, daß er sich immer mal wieder etwas nicht merken konnte. Von den Tränen waren ein paar auf den Boden gefallen. Als die Maus abends aus ihrem Loch kam, schleckte sie die Träne auf und sprang hoch. "Heiner, was ist denn?" "Ach", sagte Heiner. Und dann erzählte er ihr die ganze Geschichte.   Die Maus sagte: Laß man, wir machen das   schon.
Als Heiner schlief, lief die Maus zum Suppentopf, steckte ihren Schwanz hinein und holte etwas Senf am Schwanzende heraus. Am nächsten Tag wurde Heiner vom Senf in der Nase gekitzelt. Als er den Braten einreiben sollte, dachte er :Ich nehme etwas, was genau so riecht wie das da in der Nase. Er nahm vom Senf. Als der Küchenmeister schmeckte, sagte er: Richtig, so ist es richtig.. Aber , dachte er. Wie hat sich diesmal der Heiner das gemerkt? Wieso hat er jetzt ganz richtig Senf genommen? Als der Koch abends noch immer grübelte: Warum hat Heiner diesmal den Senf nicht vergessen?  sah er plötzlich die Katze .Sie spitzte die Ohren. Sie zwinkerte mit den Augen. Sie schlenkerte mit dem Schwanz hin und her. Dann machte sie eine Bewegung mit dem Schwanz. Es sah aus, als wenn sie ihn in etwas hineinsteckte. Aha  sagte der Koch. Jetzt roch die Katze am Schwanzende. Aha, so ist die Sache , sagte der Koch, der sonst immer ganz schlau war. Nun machte die Katze eine Bewegung mit den Pfoten und sagte : juiek . Jetzt wußte der Koch bescheid: Eine Maus hatte dem Heiner den richtigen Tipp gegeben. Die Katze aber wollte die Maus fangen.
Der Koch ging nun ganz beruhigt zu Bett.
In der Nacht kam aber der Kater und wollte mit der Katze spielen. er machte brumm und schnurr und dann tobten beide durchs Haus über den Hof, durch den Stall. Dabei hatte die Katze ganz vergessen, daß sie die Maus fangen sollte.
Heiner aber vergaß den Senf nie wieder, weil die Maus ihm immer rechtzeitig den Senf unter die Nase strich.
 
 
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