Gedichte gegen den Krieg
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...dann Unversöhnlichkeit

Barbara Jung

Fern glänzt die Stadt im Morgensonnenkleide
So mancher liegt dort noch in tiefem Schlafe
Weit draußen hütet auf der kargen Weide
ein Junge seine kleine Herde Schafe

Aus Federwolken hoch am Himmelszelt
stößt es wie Mückenschwärme plötzlich nieder
Wie Donner dröhnt's, und bald vibriert die Welt
mit ihr des Hirten angstbebende Glieder

Verderben fällt, bringt Chaos und Zerstörung
bringt Leid und Trauer, Ohnmacht und Verzagen
im Angesicht so sinnloser Verheerung

Warum? Der Junge schaut empor und schreit
Doch keiner kann ihm eine Antwort sagen
In ihm  wächst Angst und Zorn. ..dann Unversöhnlichkeit.