Am Wasser
Deutschsprachige Gedichte
28.07.04
Sie haben sich von der Bildern der Natur inspirieren lassen. Um ihre Arbeit zu beurteilen, haben wir uns ausführlich mit den Grundaspekten Originalität, Sprache, Inhalt und Bildhaftigkeit befasst.
Ihr lyrischer Wettbewerbsbeitrag erzeugt auf Ihre einfallsreiche Weise eine Leistung, die den Anforderungen in sprachlicher Hinsicht gewachsen ist Ihre inhaltliche Aussage haben Sie gut verständlich gemacht. In punkto Bildhaftigkeit, das ist festzuhalten, lässt sich Ihr hohes poetisches Vermögen wahrnehmen.
Prägnant ausgedrückt fand ich in dieser Hinsicht "Das müde Licht legt Spuren vor die Schilfhalme"
Damit haben Sie eine beschauliche Naturimpression abgeliefert. Alle diese Punkte gemeinsam betrachtet, zeigt sich, dass Ihr lyrisches Gestaltungsvermögen insgesamt anzuerkennen ist. In Bezug auf Ihren weiteren dichterischen Werdegang möchten wir Ihnen ausdrücklich Mut machen, weiterhin Ihren Weg zu verfolgen - dass Sie Ihr 'poetisches Handwerk' bereits beherrschen, ist offenkundig- Im Ganzen vermittelt Ihr Beitrag schon einen recht homogenen Eindruck, aus dem besonders positiv Ihr Umgang mit der Bildsprache der Lyrik hervorsticht.
Dr. Klaus Pemsel, Vorsitzender der Jury
Am Wasser
Einige Äste am Wasser schreiben
mit der Tinte ihrer schwarzen Blätter
Zeichen.
Die Schatten auf der nassen Wäsche,
die herabhängt,
zwängen sich in die Falten
des alten Kittels.
Das müde Licht
legt Spuren vor die Schilfhalme
auf die Entengrütze hin,
und das Pfennigkraut
glitzert grell.
Ein Bläßhuhn kratzt Schlitze
in den grünen Teppich und
schwirrt ab ins Diesige.